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Von Auguste-Viktoria zu "die theo"

Im Jahre 1900 hatte Lehe 24.593 Einwohner. Da die Häfen und Werften boomten, siedelten sich viele Familien in Lehe an. Der Druck auf die Gemeinde wuchs, geeigneten Schulunterricht und Unterbringung zu stellen. Die vorhandenen Schulen konnten den weiteren Zulauf an Schülern nicht mehr bewältigen. Ein inzwischen gegründetes Kuratorium erreichte, dass die Gemeinde Lehe 1902 das Schulhaus Lutherstrasse/Ecke Mühlenstrasse (ab 1925 Stormstraße) erbauen ließ.

 

Die Schule erhielt 1906 den Namen "Kaiserin-Auguste-Viktoria-Schule" mit mehrmals geänderten Untertiteln: Lyzeum, Städtische oder Höhere Mädchenschule, bis dann der Name 1920 geändert wurde in "Städtisches Lyzeum zu Lehe in Hannover". Der Jugendstil prägt das Gebäude in seiner Architektur. Aber gewisse Anlehnungen an den Historismus sind mit eingeflossen, was man an Erkern, Simsen oder auch einem Turm auf dem Dach erkennen kann. Die steigenden Schülerzahlen machten einen weiteren An- und Ausbau der Schule mit großer Aula, Turnhalle und weiteren Klassenräumen notwendig. 1914 wurden diese Ausbaumaßnahmen abgeschlossen.

 

Nach der Vereinigung von Lehe und Geestemünde zu Wesermünde fand die Verstaatlichung mit der Namensgebung "Theodor-Storm-Schule" statt. 1928 wurde eine einjährige Frauenschule angliedert, die 1937 zu einer dreijährigen Oberstufe ausgebaut wurde: "Staatliche Theodor-Storm-Schule, Oberschule für Mädchen - Hauswirtschaftliche Form". Im Herbst 1945 begann wieder Unterricht.

 

Bombentreffer hatten die Lessingschule beschädigt, die alte Deichschule war völlig zerstört. Klassenräume waren knapp. Improvisation war unumgänglich. Geschrieben wurde auf allem, was irgendwie nach Papier aussah. Zum Unterricht mussten die Schüler Heizmaterial mitbringen. Unterricht in Jacken und Mänteln während der ersten Nachkriegswinter waren nicht Ungewöhnliches.

 

Ende November 1945 wurde die Schule wieder städtisch: Oberlyzeum in der Theodor-Storm-Schule. Im Oktober 1969 erfolgte der Umzug in den neuen Gebäudekomplex an der Pestalozzistrasse/Walter-Kolb-Weg. Neuer Name: Geschwister-Scholl-Schule.

 

In das Gebäude der "Theo" zog die Körner-Grundschule und überließ den 1908 als Knabenschule von der Gemeinde Lehe erbauten Teil der Doppelschule auch der Oberschule mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium. In den letzten Jahren war die "Theo" städtische Grundschule.

 

Viele Namen hat das rote Backsteingebäude im Laufe seiner über hundert Jahre alten Geschichte getragen. Für die unzähligen Schülergenerationen hieß sie aber immer nur "die Theo".

 

In 2006 ist es gelungen, für den Umbau der ehemaligen Theodor-Storm-Schule die erforderliche Finanzierung in Höhe von 2,6 Mio € einzuwerben. Die entsprechenden Anträge wurden gestellt und die erforderlichen politischen Beschlüsse eingeholt. Nach 15-monatiger Bauzeit konnte das 1904 erbaute Gebäude den neuen Nutzern übergeben werden. Der Einzug erfolgte im September 2007.